Spiezer Splitter Oktober 1996
Ein Spiezer namens von der Flüh
Hat mit den Wahlen seine Müh!
«Wähl ich den Köbi, SVP und Bauer,
wird mein Nachbar sicher sauer.
Als Unternehmer gibt seit eh und je
er seine Stimme der FDP.
Wähl ich die Erna, EVP,
tret ich dem EDU auf die Zeh.
Fällt auf Gritlli meine Wahl,
wird meine Ehe bald zur Qual.
Weil Fridu Arbeitnehmer ist,
ist alles ausser SP Mist.
Die Grünen? Ursi wär‘ frustiert,
weil sie nicht selber kompostiert.
Oder sollen es die Jungen sein?
Das gibt Krach mit Grosi. Nein!
Mach ich’s so, ist es nicht recht,
mach ich’s anders, ist es schlecht!»
Doch plötzlich sieht der von Flüh klar:
«So einfach ist das wunderbar!
Auf meinen Zettel schreib ich fein
Alle Freien Spiezer ein.»
Spiezer Splitter September 1996:
Ein Spiezer namens Ludi Otto
Hat seit langem schon sein Motto:
«Zu Hause sein, bei seiner Mimi,
am Dienstagabend einen Krimi;
ein kühles Bier, ein feines Essen,
danach den Stumpen nicht vergessen.
Politisch bin ich ganz neutral,
sie ist mir nämlich schnurzegal!
Was soll ich mich zur Urne quälen,
man wird dann schon die rechten wählen.»
Da sag ich nur: «Mein lieber Ludi,
wer so denkt, fällt mal aufs Fudi!»
Spiezer Splitter 1978:
Edy Wyttenbach prangert das Abseitsstehen in der Spiezer Politik an!
Zur schönsten Bucht Europas:
Ein Spiezer, der jahrelang schlief,
erwachte einst, erschrak und rief:
«Jä, ds Tonner, wär het erloubt, dass me hie bout?
E so wird doch die schöni Bucht versout!»
Oh, Spiezer, merke: Wer durch die Welt geht stumm und blind,
dem springen halt plötzlich die Tatsachen an den Grind.
Zum Kritisieren am Stammtisch:
Ein Spiezer, der lauthals alles kritisierte,
was in der Gemeinde so öppen passierte,
sagte, als man ihn einspannen wollte, kurz und puckt:
«Gopfriedstutz, i bi doch nid verruckt!»
Weit verbreitet sind, mit langen oder kurzen Scheichen,
all jene, die diesem Modelle gleichen.